Im Zweifel für … den Fußball
Dieser Titel sollte andeuten, dass es eigentlich sehr einfach wäre, den Fußball so zu gestalten, dass er allen, die dabei geblieben sind, wieder Spaß macht. Dass es noch immer viele gibt, die ihn verfolgen, wird ja nicht angezweifelt. Dass eine überragende Vielzahl jedoch weitest gehend unzufrieden ist, vielleicht gar auf dem Absprung und dass sich schwerlich ausreichend Nachwuchs einfindet ist viel eher eine vielleicht gewagte, aber doch getätigte Zukunftsperspektive, welche quasi als Horroszenario an die Wand gemalt wird. Dies jedoch in der erkennbar egoistischen Absicht, selbst wieder Freude an dem ganzen Spektakel zu finden und diese Freude zugleich möglichst lange erhalten zu können. Wie das geht? Zur WM 1994 in den USA gab es einige Ideen vom Veranstalter — welcher doch anerkanntermaßen ein großes Gewicht auf Zuschauerunterhaltung legt und damit keineswegs im Dunkeln tappt, dies als Hauptkriterium für die mögliche Verbreitung eines wie auch immer gearteten Spektakel anzusehen —, den Fußball für seine „Konsumenten“ in bessere, attraktivere Bahnen zu lenken. Unmittelbar wurde erkannt, dass das, was die Leute (wenigstens im eigenen Lande; der dringende Verdacht besteht jedoch, dass es allen anderen Menschen auf der Welt ebenfalls kein bisschen anders geht) gerne sehen wollen nicht nur die Tore als Hauptspektakel, sondern auch Spielverläufe, davon ausgelöst, welchen einen mal „ach“ und mal „oh“ und mal auch „oha“ ausrufen ließen, da sich nämlich hier oder da mal die Tendenz verändert und der Sieger nicht etwa nach einem einzigen Treffer bereits zu einem gewaltigen Prozentsatz feststünde. Sehr wenige der Vorschläge der „progressiven-aber-sehr-richtig-liegenden“ Veranstalter — den despektierlich auch „Amis“ genannten — hielten Einzug ins Regelwerk. Und was auch immer es war mit dem „Im Zweifel für.. den Angreifer“ und inwieweit es je angewandt wurde — die Idee war genau dieses kleine Bisschen an Esprit, an Gedankengut, an notwendiger Schwellenangstüberwindung, welche dem Fußball so unglaublich gut täte, dass die Welt jedoch… leider nie eine Ahnung davon bekommen durfte. Dass sie eines Tages vielleicht doch noch in den Genuss kommen sollte — dazu sollte dieses Werk den fehlenden Anteil an Überzeugungskraft in Worten beisteuern.
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